WORKSHOP „Mobile Solidaritäten. Eine Auseinandersetzung mit Ambivalenzen und Grenzen von Solidarität“

14.11.2019 18:00

Öffentliche Podiumsdiskussion am 14. November 2019, 18:00 – 20:00

Öffentliche Inputs und Diskussion am 15. November 2019, 9:00 - 10:30

Workshopteil mit Arbeitsgruppen für angemeldete TeilnehmerInnen am 15. November 2019, 11:00 - 17:30

Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 1, Spitalgasse 2, UniCampus Hof 5.1., 1090 Wien

ÖFFENTLICHE PODIUMSDISKUSSION am 14.11.2019, 18.00-20 Uhr mit

Eric Burton
, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
Pedram Dersch, Aktivist von “Fridays for Future”
Monika Salzer, Autorin und Aktivistin bei „Omas gegen Rechts“
Walter Sauer, Historiker und Aktivist, Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika
Wanda Spahl, Institut für Politikwissenschaften, Universität Wien

Moderation: Antje Daniel, Institut für Internationale Entwicklung

Das Podium zu Mobilen Solidaritäten schafft einen Raum für aktivistische, akademische und inter-disziplinäre Positionen und bringt unterschiedliche Akteure aus dem Wiener Raum für eine Debatte zusammen.Wer erklärt sich mit wem, wann und warum solidarisch? Welche Grenzen des solidarischen Handelns existieren und welche Räume müssen für solidarisches Handeln gegeben sein? Wie wird Solidarität ideologisch, kulturell oder regional begrenzt?

 

ÖFFENTLICHE INPUTS UND DISKUSSION am 15.11.2019, 9:00 - 10:30 mit

Jörg Flecker, Institut für Soziologie, Univ. Wien:"Mehrdimensional, mit Licht- und Schattenseite – Solidaritätskonzepte in der empirischen Forschung"
Valerie Katthagen, Institut für Internationale Entwicklung, Univ. Wien:„Der Solidaritätspakt der Zivilgesellschaft: Formen der Solidarität zwischen Wiener NGOs“

Moderation:
Ulrich Brand, Institut für Politikwissenschaften
Birgit Englert, Institut für Afrikawissenschaften

Organisation:
Antje Daniel, Institut für Internationale Entwicklung und
Birgit Englert, Institut für Afrikawissenschaften

Eine Veranstaltung von: Institut für Internationale Entwicklung und Institut für Afrikawissenschaften in Kooperation mit der Forschungsplattform „Mobile Kulturen und Gesellschaften“ und dem Forschungsschwerpunkt „Governance, Demokratie, Solidarität“ an der Universität Wien.



WORKSHOPTEIL mit ARBEITSGRUPPEN für angemeldete Teilnehmer*innen am 15.11.2019, 11:00 - 17:30 im Anschluss an den vorangehenden öffentlichen Teil (von 9:00-10:30):

11:00-11:30: Vorstellungsrunde aller Workshopteilnehmer*innen mit kurzen Statements in Bezug auf Interesse und Zugang zum Thema Solidarität und Einteilung in Arbeitsgruppen
11:30-13:00: Arbeitsgruppen zu konkreten Feldern bzw. Dimensionen von Solidarität, 1
13:00- 13:45: Mittagspause mit Buffet der Suppenbar im Haus für alle Teilnehmer*innen
13:45-15:15: Arbeitsgruppen zu konkreten Feldern bzw. Dimensionen von Solidarität, 2
15:15-15:45: Kaffee- und Teepause
15:45-17:30: Plenum: Zusammenführende Diskussion und Ausblick

Moderation:
Birgit Englert, Institut für Afrikawissenschaften

Ausgangspunkte - aus dem Call:
Mobile Solidaritäten scheint auf den ersten Blick ein Gegensatz zu sein. Während der Begriff
Mobilität mit Veränderung in Verbindung gebracht wird, drückt Solidarität gemeinhin etwas Festes,
Unverrückbares aus. Gemeinsam ist beiden Begriffen, dass sie in der Regel positiv besetzt sind.
Während allerdings Mobilität und Solidarität für bestimmte gesellschaftliche Gruppen als
selbstverständlich gelten bzw. eingefordert werden, werden sie anderen gesellschaftlichen Gruppen
vorenthalten. Es handelt sich also keineswegs um Konzepte, die selbsterklärend sind, sondern sie
werden je nach Kontext und Machtverhältnissen unterschiedlich wahrgenommen und gedeutet:
Solidaritäten zeichnen sich also auch durch Ambivalenzen, Brüche und Wandel aus.
Ausgehend von konkreten Beispielen wollen wir gemeinsam untersuchen: Wer erklärt sich mit wem,
wann und weshalb solidarisch? Welche konkreten Praktiken sind damit verbunden und wie wirken
sie sich aus? Welche Allianzen ergeben sich vor dem Hintergrund von Solidarität und wie wandelbar
und mobil sind diese? In welchem Spannungsverhältnis steht solidarische Praxis zur Herausbildung
und/oder Überwindung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen? Welche Grenzen gibt es für
solidarisches Handeln? Welche Räume müssen für solidarisches Handeln gegeben sein? Wie wird
Solidarität ideologisch, kulturell oder regional begrenzt? Und nicht zuletzt: Welche mediale Resonanz
erfahren unterschiedliche Formen von Solidarität und wie wirkt sich diese wiederum auf Strategien
und insbesondere auch Allianzen und Räume der Solidarität aus? Welche symbolischen Formen von
und sprachlichen Ausdrucksmittel für Solidarität werden angewandt?
Der Fokus des Workshops „Mobile Solidaritäten“ soll einerseits auf den unterschiedlichen Facetten
des Solidaritätsbegriffs liegen und damit das Handeln der Akteure beleuchten – sei es von Individuen,
Vereinen oder anderen organisierten Akteuren. Andererseits sollen der symbolische Ausdruck und
die gesellschaftlichen und politischen Räume, welche solidarische Praxen beeinflussen, ausgelotet
werden.
Der Workshop möchte entlang dieser Fragen einen Raum für aktivistische, akademische und
interdisziplinäre Positionen geben und unterschiedliche Akteure aus dem Wiener Raum für eine
Debatte zusammenbringen.
Wir wollen mit dem Workshop Potentiale für relevante Forschungsfragen ausloten und neue
Forschungsfelder aufdecken. Auch soll der Workshop der Vernetzung von Wissenschaftler*innen und
Aktivist*innen dienen, die an einer weiterführenden Reflexion über Solidaritäten und die damit
verbundenen Praktiken interessiert sind. Sollte sich der gemeinsame Workshop als fruchtbar und
bereichernd erweisen, sind weitere Workshops zu spezifischen Fragestellungen rund um das Thema
Solidaritäten gut vorstellbar, die auch zu gemeinsamen Publikationen führen könnten.