hooks war eine unglaublich produktive und vielseitige Autorin und Kritikerin, die seit Erscheinen ihres ersten Buchs Ain’t I a Woman: Black Women and Feminism (1981) mehr als 40 Bücher veröffentlicht hat, die meisten davon Essaybände, aber auch Lyrik und Kinderbücher. Ihre Themen umfassen Rassismus, Feminismus, Schwarze Ästhetik, Kunst und Widerstand, Kapitalismuskritik, US-Politik, Maskulinität, Pädagogik und Spiritualität.
Gloria Jean Watkins wurde am 25. September 1952 in Hopkinsville, Kentucky, als viertes von sieben Kindern von Veodis und Rosa Bell Watkins geboren. Den Namen bell hooks gab sie sich selbst nach ihrer Urgroßmutter mütterlicherseits Bell Blair Hooks. Sie schrieb ihr Pseudonym in Kleinbuchstaben, um den Inhalt der Bücher zu betonen, wie sie in Interviews erklärte, „and not who I am“. Sie wuchs in einem Schwarzen Arbeiter*innenhaushalt zur Zeit der Rassensegregation auf und besuchte segregierte Schulen. Dank des Engagements Schwarzer Lehrer*innen erfuhr sie dort, wie sie später schrieb, Bestärkung und Bewusstseinsbildung, die sie an gemischten Schulen vermissen sollte. Sie studierte in Stanford und an der University of Wisconsin und promovierte 1983 an der University of Santa Cruz mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die spätere, afrikanisch-amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison. Ab 1994 war hooks als Professorin für Englische Literatur am City College of New York tätig und im Jahr 2004 trat sie eine Professur im Berea College, Kentucky an. 2010 eröffnet das Berea College ein bell hooks Institut, welches das Motto „teach remember explore celebrate“ trägt. Das Institut beherbergt hooks‘ Sammlung afrikanisch-amerikanischer Kunst, dokumentiert ihr Werk und ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen nationalen und internationalen Intellektuellen, Universität und der lokalen Gemeinschaft.
bell hooks ist für ihre zahlreichen Publikationen, Vorlesungen, Reden und öffentlichen Auftritte bekannt. In deutscher Übersetzung erschien neben den Essaybänden Black Looks: Popkultur – Medien -Rassismus (Orlanda, 1994), Sehnsucht und Widerstand: Kultur, Ethnie, Geschlecht (Orlanda, 1996) und Die Bedeutung von Klasse (Unrast, 2020) zuletzt Alles über Liebe: Neue Sichtweisen (Harper Collins 2021).
Sie hat uns durch ihr Leben und ihr Werk ermutigt, herausgefordert und inspiriert. Möge sie an einem friedlichen Ort sein.
Martina Kopf