Statement zum N-Wort

Als Rassismuskritische AG des Instituts für Afrikawissenschaften setzen wir uns dafür ein, dass das N-Wort nicht verwendet wird. Es ist in keinem Kontext notwendig es auszusprechen oder auszuschreiben – auch dann nicht, wenn es in historischen Quellen erwähnt wird oder zur Veranschaulichung historischer Gegebenheiten dienen soll.

Das N-Wort bewirkt, dass Schwarze bzw. Schwarz gelesene Menschen als vermeintlich anders markiert und in ihrer Würde degradiert werden. Dieser Effekt ist gänzlich unabhängig von der Intention oder dem Bewusstsein der sprechenden Person und trägt zur Aufrechterhaltung weißer Vorherrschaft und rassistischer Strukturen bei. Mit dem Gebrauch des N-Wortes werden problematische Zuschreibungen aufgerufen, die normierend und stereotypisierend wirken. Der Begriff wird von damit Bezeichneten heute praktisch immer mit Verletzung, Abwertung und ihrer alltäglichen Herabwürdigung assoziiert. Er steht im Zusammenhang mit Traumata des Sklavenhandels und des Kolonialismus.

Ein bewusster und reflektierter Sprachgebrauch, der zugleich mehr umfasst als das Streichen problematischer Begriffe aus dem Wortschatz, trägt zu einem Umfeld bei, in dem sich alle wohl und sicher fühlen können.

Hinweis:
Eine ausführliche Erklärung/ Kontextualisierung des N-Worts finden Sie zum Beispiel bei Arndt, Susan/ Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg., 2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast Verlag. 653-657.
oder
Kilomba, Grada (2009, 3. Juni). Das N-Wort. bpb. Abgerufen am 28. Januar 2022, https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59448/das-n-wort

Januar 2022

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