Ousmane Sembène-Retrospektive

(c) MUBI

Das Filmarchiv Austria veranstaltet im Metrokino (Johannesgasse 6 im I. Wiener Bezirk) eine Ousmane Sembène-Retrospektive, in der es von 10. März bis 2. April 2025, die seltene Möglichkeit gibt, das Gros der realisierten Spielfilme des senegalesischen Filmemachers auf der großen Leinwand und in restaurierten Fassungen zu erleben. Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen!
Das Programm der Retrospektive findet sich hier: https://www.filmarchiv.at/de/kino/filmreihe/sg_02zCESoYh2yasnFra3XzNE

Übrigens wird vor der Vorführung von "La Noire de..." am Dienstag, den 11. März 2025, Arno Sonderegger (Institut für Afrikawissenschaften) über "Ousmane Sembène (1923-2007), Kreativer kritischer Geist "en action" sprechen.

Als »afrikanischen Molière« hat das Magazin Newsweek einmal Ousmane Sembène bezeichnet. Ursprünglich Schriftsteller, erkennt er die große Wirkung, die der Film auf das analphabetische Publikum seiner Heimat hat. Im Kino sieht er eine Abendschule, im Zentrum seiner Filme stehen Fragen nach Machtverhältnissen, nach den Auswirkungen der Kolonialzeit auf die kulturelle Identität und die Gegenwart Afrikas. Dabei ist die universelle Kraft seiner aufrüttelnden Arbeiten, mit denen er unzählige Preise erhält, nach wie vor bestechend.

ZARA: Präsentation des Rassismus Report 2024

Am 20. März präsentieren wir unsere neuesten Erkenntnisse zu Rassismus in Österreich, diesmal mit besonderem Fokus auf das Gesundheitswesen. Gemeinsam wollen wir Herausforderungen aufzeigen und Lösungen diskutieren.

Wann: Donnerstag, 20. März 2025, 09:00 Uhr
Ort: Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien
Anmeldung: presse@zara.or.at

Podiumsdiskussion: Push-Back in die Wüste. Die EU-Migrationspolitik in Tunesien, Menschenrechtsfragen und Auswirkungen im Sahel-Sahara-Raum

Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem Netzwerk Afrique-Europe-Interact über die Auswirkung der Auslagerung von Migrationskontrolle und -abwehr durch die EU auf Länder wie Tunesien und den gesamten Sahel-Sahara-Raum.

Donnerstag, 20. März 2025, 18:00-20:00 Uhr
Albert Schweitzer Haus, Garnisongasse 14-16, 1090 Wien

Veranstaltungssprachen: Deutsch und Französisch mit Simultandolmetschung
Anmeldung: fanizadeh@vidc.org

Programm
Moctar Dan Yayé, Panafrikanist und Menschenrechtsaktivist, Alarme Phone Sahara und Mitglied des Netzwerks Afrique-Europe-Interact, Niger 
Leonie Jantzer, Referentin für Flucht und Migration bei medico international, Deutschland
Riadh Ben Ammar, Schauspieler und politischer Aktivist, Tunesien/Deutschland

Digital zugeschaltet:
Rayhan Jlidi, (Name aus Sicherheitsgründen geändert) Aktivistin für die Rechte von Migrant*innen, Tunesien 
Romdhane Ben Amor, Sprecher der tunesischen Vereinigung FTDES (Forum Tunesien pour les Droits Economiques et Sociaux)

Moderation: Stephanie Deimel-Scherzer, Politikwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, Österreich

Hintergrund
Seit mehreren Jahren wird Tunesien von der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten als Partner in Migrationsfragen adressiert, um Migration aus dem Süden in Richtung Europa einzudämmen. Doch angesichts einer zunehmend repressiv agierenden Regierung betonen Menschenrechtsaktivist*innen in Tunesien, dass das Land kein sicherer Ort mehr für Migrant*innen und Geflüchtete sei. Bei der Veranstaltung diskutieren wir, wie sich der Versuch einer Auslagerung von Migrationskontrolle und -abwehr durch die EU auf Länder wie Tunesien und infolge auf den gesamten Sahel-Sahara-Raum auswirkt. Wie ist die Zusammenarbeit zwischen der EU und Tunesien im Bereich der Migrationsabwehr gemäß internationaler Menschenrechtsprinzipien zu beurteilen? Wie gestaltet sich die aktuelle Situation von Geflüchteten und Migrant*innen in Tunesien und mit welchen Herausforderungen sehen sie sich angesichts der politischen und wirtschaftlichen Lage des Landes konfrontiert? Inwiefern sind Frauen und Mädchen besonders betroffen? Welche menschenrechtlichen Alternativen gäbe es für Migrant*innen und Geflüchtete?

Im Juni 2023 initiierte eine Delegation des sogenannten „Team Europe“ unter der Leitung der EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen, der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und dem ehemaligen niederländischen Premierminister Mark Rutte eine „strategische und globale Partnerschaft“ mit dem tunesischen Präsidenten Kais Saied. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Tunesien am Rande des wirtschaftlichen Bankrotts. Der EU-Rahmen bot potenziell bis zu 1 Milliarde Euro an Unterstützung an (abhängig von der Ratifizierung eines IWF-Abkommens durch Tunesien) sowie weitere Zusagen zur bilateralen Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt des Abkommens stehen 105 Millionen Euro zur Finanzierung des Grenzmanagements und der Verpflichtung, Migrant*innen daran zu hindern, Europa zu erreichen. Betroffene und NGOs berichten allerdings davon, dass regelmäßig Menschen in algerischen und libyschen Wüstengebieten hinter der tunesischen Grenze ausgesetzt werden, zahlreiche Todesfälle infolge dieser Praxis sind dokumentiert. Vor den Küsten führt die tunesische Küstenwache gefährliche Manöver durch, um Boote zu stoppen, und immer mehr Menschen ertrinken beim Versuch der Überfahrt.

Forum Südliches Afrika: Finding the Less Good Idea

Sharing the journey of creating an interdisciplinary incubator space for the Arts in downtown Johannesburg
Vortrag (in englischer Sprache) von Bronwyn Lace  (Johannesburg/Wien)

Donnerstag, 20. März 2025 – 19 Uhr
SADOCC-Bibliothek, Favoritenstraße 38/18/1, A-1040 Wien

“E a re ngaka kgolo go retelelwa, go alafe ngakana.”
“If the good doctor can’t cure you, find the less good doctor.”

This Setswana proverb goes a long way to describing the creative impulse at The Centre for the Less Good Idea. Secondary pursuits, collective and collaborative, multidisciplinary artistic process and practice – to this we give our focus, attention, energy and resources. This talk will share the the journey from early 2016, when William Kentridge and Bronwyn Lace began a conversation and ended up founding The Centre for the Less Good Idea in Johannesburg.
The Centre has gathered momentum and by 2024 has become a formative space for art projects in South Africa and beyond. In eight years over 500 individual performances, films and installations have been newly created and shown, and more than 1000 artists of all disciplines have worked on unique projects within the spaces. The Centre engages communities of artists from South Africa, Africa and more recently across the world

Bronwyn Lace is a visual artist who has collaborated with William Kentridge on the founding and establishing of The Centre for the Less Good Idea. For Botswana-born Lace, who currently works between Austria and South Africa, her artistic practice is concerned with the relationship between art and other fields such as physics, literature, philosophy, museum practice, education and more.

Tagung: Gewalt, Erinnerung und versöhnung: Wahrheit als Konfliktherd zwischen Wissenschaft und Demokratie

Zeit: Donnerstag, 3. April 2025, 10:00-18:30
Ort: Juridicum der Universität Wien, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien

Das Programm wird am Dienstag, 18. März 2025, auf den Homepages der Institute veröffentlicht
LBI für Grund- und Menschenrechte 
LBI für Kriegsfolgenforschung
LBI for Digital History

Selten zuvor waren Demokratie und Rechtsstaat derart unter Druck wie heute. Ihre existenzielle Krise ist auch und vor allem eine Krise der Bedeutung und Funktion von Wahrheit und Vertrauen in der Gesellschaft sowie einer Politik, die opportunistisch alternative Wahrheiten behauptet und sich damit von dem Anspruch entfernt, faktenbasiert zu operieren. Als systematischer Suche nach Wahrheit kommt Wissenschaft und Forschung in dieser Krise eine Schlüsselrolle zu. Wissenschaft mag in demokratisch verfassten, freiheitsgarantierenden Rechtsstaaten blühen und gedeihen, sie ist aber selbst nicht demokratisch verfasst: Wissenschaftliche Diskurse sind radikal offener als politische Diskurse und lassen dennoch nicht alles gelten, das auf hohe Zustimmung stößt.

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft und ihre Institute sind der gesellschaftspolitisch relevanten Forschung verpflichtet. Sie greifen aktuelle Themen auf, die die Menschen beschäftigen, und übersetzen ihre Forschungsergebnisse in praktische Relevanz. Unter dem Titel „Wissenschaft, Wahrheit und Demokratie“ (WWD) haben sich die drei Ludwig Boltzmann Institute für Grund- und Menschenrechte, Kriegsfolgenforschung und Digital History zu einer intensiveren Kooperation zusammengeschlossen, die Expertise bündeln, Synergien heben und einen akademischen Beitrag zur Versachlichung in Zeiten multipler Krisen leisten soll.

Vor diesem Hintergrund veranstalten die drei Institute eine gemeinsame Tagung zum Thema „Gewalt, Erinnerung und Versöhnung: Wahrheit als Konfliktfeld zwischen Wissenschaft und Demokratie“, die sich in exemplarischer Weise mit der Frage nach der Wahrheit im Verhältnis von Zeugenschaft und Erinnerungskultur, in Berichten über konfliktbezogene sexualisierte Gewalt und in Post-Konfliktsituationen (transitional justice) beschäftigen wird.

Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund des begrenzten Platzangebots ersuchen wir bis Donnerstag, 27. März 2025, um Ihre Anmeldung unter dem folgenden Link: https://eveeno.com/300095272 

Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte, Freyung 6, 1. Hof, Stiege II
A-1010 Wien, T +43 1 4277 27420